1.11.2 Die Zentrifugalkraft

Abb.1 zeigt einen rotierenden zylindrische Raum in der Draufsicht. Ein an der zylindrischen Außenwand des Raumes stehender Mann P wird von einer Zentripetalkraft FZ = m · ω2 · r  auf einer Kreisbahn gehalten. P übt eine gleich große Gegenkraft  F (Wechselwirkungsgesetz)  auf die Wand aus. Da sich P im rotierenden Raum als ruhend ansieht,  erkennt er  F nicht als Reaktion auf eine von der Wand ausgehende beschleunigende Kraft. Er  deutet sie stattdessen als eine aus der Ferne  wirkende Kraft F (der Gravitationskraft vergleichbar), die von ihm an die Wand weitergegeben wird  und nennt sie Zentrifugalkraft. 

Abb 1



Hier ist es angebracht auf das Zustandekommen von Ebbe und Flut einzugehen.

Erde und Mond drehen sich um einen gemeinsamen Schwerpunkt (siehe Abb. 2). Das Wasser der Meere unterliegt deshalb nicht nur der Anziehungskraft FM des Mondes, sondern auch noch der durch die genannte Drehung bedingten Zentrifugalkraft FZ . In der Erdmitte heben sich die beiden Kräfte auf. Auf der dem Mond zugewandten Seite ist die Anziehungskraft des Mondes größer als die Zentrifugalkraft, rechts vom Schwerpunkt Erde-Mond hat sie sogar die gleiche Richtung wie die Zentrifugalkraft. Infolgedessen entstehen sowohl auf der dem Mond abgewandten als auch auf der ihm zugewandten Seite Wasserberge. Die Erde dreht sich unter diesen Wasserbergen. Aus der Sicht eines Erdenbewohners laufen in 24 Stunden zwei Wasserberge über die Erdkugel, die sich jeweils mit einer Flut ankündigen.


Abb. 2


Aufgaben