10.
Quadratische Funktionen
Abb. 1
Wir lassen eine Kugel auf einer schiefen Ebene mit geringer Neigung abwärts rollen, klicken beim Start die Starttaste der hier verfügbaren Online-Stoppuhr an und wiederholen dies immer wieder dann, wenn die Kugel eine der angedeuteten Markierungen passiert ( siehe Abb.1). Hierbei werden die Zeiten für die zurückgelegten Wege eingetragen, Anschließend werden diesen Zeiten die zugehörenden Wege angefügt ( siehe nachfolgende Tabelle). Links stehen die Zeiten in Sekunden und rechts die Wege in cm.
Abb.2
Den Zeit-Weg-Paaren werden Variablenpaare x | y (x = t ; y = s) zugeordnet.
1,578|5; 2,526|10; 3,583|20; 4,403|30; 5,651|50; 6,731|70; 7,674|90
In dem hier vorliegenden Fall kann man nach der Angabe des x-Werts anhand der Tabelle sofort den y-Wert nennen, da es keine unterschiedlichen Paare mit gleichen x-Werten gibt. Dies wäre dann nicht der Fall, wenn es z.B. neben dem Paar 2,5260 | 10 ...... noch das Paar 2,5260 | 15 ...... gäbe. Ist der Wert einer Variablen y eindeutig durch den Wert einer Variablen x festgelegt, dann sagt man y sei eine Funktion von x.
Die Kurzform für diese Aussage ist: y = f(x)
Die Werte der Variablen x bilden die Definitionsmenge, die der Variablen y die Wertemenge der Funktion.
In dem hier vorliegenden Fall kann x auch als eine Funktion von y aufgefasst werden; die Funktion ist umkehrbar. Bei einer Paarmenge x; y steht y in der Regel für die Funktion. Die Abhängigkeit des zweiten Wertes y vom ersten Wert x kommt in einer grafischen Darstellung ( siehe Abb. 3) besser zum Ausdruck als in einer Tabelle. Wir ordnen jedem Zahlenpaar einen Punkt P(x; y) im Koordinatensystem zu.
Abb.3 Abb.4
Zu Funktionen können oft Zuordnungsvorschriften gegeben werden, nach denen y anhand von x berechnet werden kann. Auch in dem hier vorliegenden Fall kann eine solche Zuordnungsvorschrift gefunden werden.
Möglicherweise besteht eine Proportionalítät zwischen y und x.
Nach Auswertung der Tabelle mit s/t (entspricht y/x) erscheint eine dritte Spalte mit ansteigenden Werten s/t. Eine Proportionalität zwischen y und x liegt demnach nicht vor, denn im Falle der Proportionalität müsste y/x = s/t konstant sein. Die Werte y/x sind mittlere Geschwindigkeiten. Unter einer mittleren Geschwindigkeit v verstehen wir das Verhältnis aus einem Weg y und der zugehörenden Zeit x. Für die Definition von v ist es ohne Bedeutung ob der bewegte Gegenstand in dieser Zeit unterschiedlich schnell ist.
Es ist denkbar, dass die mittlere Geschwindigkeit v = s/t = y/x der Zeit x proportional ist.
Eine Auswertung der Tabelle (siehe Abb.2) mit (s/t)/t = s/t2 = y/x2 zeigt an, dass v~ x zutrifft. Die geringen Abweichungen unter den Werten sind auf Ungenauigkeiten bei der Messung zurückzuführen.
v / x = (y/x)/x → v / x = y/x2
v / x → k (Konstante) ≈ 1,55 → y / x2 = k → y = k · x2
Die hier vorliegende Funktion wird wegen der Zuordnungsvorschrift y = k · x2 als quadratische Funktion bezeichnet.
In der Abb. 4 ist der zugehörende Funktionsgraph (rot) zu y = 1,55 · x2 sehen. Er wurde mit dem hier verfügbaren Grafikprogramm (online) gezeichnet.
Quadratische Funktionen heißen solche mit der Zuordnungsvorschrift y = a·x² + b·x + c .
Für y= 1,55·x² können wir schreiben y = 1,55·x² + 0·x + 0 (a =1,54; b = 0; c = 0).
Über die Graphen quadratischer Funktionen (anklicken !)