Über die Graphen quadratischer Funktionen

Die Spezielle quadratische Funktion y = x² trägt den Namen Quadratfunktion. Die Graphen zu quadratischen Funktionen nennen wir Parabeln. Die Parabel zu  y = x²  heißt Normalparabel.  In Abb. 1 sind die Graphen zu verschiedenen quadratischen Funktionen dargestellt.

Abb. 1

Mit einem hier verfügbaren Onlineprogramm können diese Graphen entwickelt werden.

  

Anmerkung zur  Abb. 1:

1.)  Neben der Normalparabel (rot) durch den Nullpunkt des Koordinatensystems sind zwei weitere Parabeln zu y = (x-3)² (blau) und y = (x-3)²+4 (violett) abgebildet.  Dass es sich bei der Parabel zu y = (x-3)² um eine nach rechts um 3 verschobene Normalparabel handelt, ist leicht einzusehen. y = (x - 3)² nimmt für  z.B.  x =  3 +0,1,  x = 3+ 0,2 ,   x = 3+ 0,3  die gleichen Werte an  wie  y = x² für   x = 0,1,   x =   0,2,   x  =  0,3.   Der Graph zu y = (x-3)² entwickelt sich demnach um x = 3 genauso wie der Graph von y = x² um x = 0. Wird zu   y = (x-3)² die Zahl 4 addiert, dann werden die Punkte von y = (x-3)² um 4 angehoben. y = (x-3)²+4 beschreibt demnach eine um 3 nach rechts und um 4 nach oben verschobene Normalparabel.

Schlussfolgerung:   Ein Graph zu f(x) = (x-d)² + e ist eine verschobene Normalparabel.

d: Verschiebung  parallel zur x-Achse.

e: Verschiebung parallel zur y-Achse.

Ist d bzw. e positiv, dann hat man eine Verschiebung in Achsenrichtung,  andernfalls eine Verschiebung gegen die Achsenrichtung. P = P(e; d) ist der Scheitelpunkt der Parabel (der tiefste oder höchste Punkt).

Aufgabe:

Es soll der Scheitelpunkt zu einer Parabel mit der Zuordnungsvorschrift y = x² + b·x + c bestimmt werden. y =  x² + b·x + c  muss zu diesem Zweck in die Form y = (x - d)² + e gebracht werden. Dies geschieht mit Hilfe der quadratischen Ergänzung (b/2)².

y =  x² + b·x +(b/2)² + c - (b/2)²

y = (x + b/2)2 + c – b2/4      →     d = - b/2 ;    e = c – b2/4

Es ist zu sehen, dass jede quadratische Funktion der Form y = x² + b·x + c  durch eine verschobene Normalparabel dargestellt wird.

Über die Bedeutung von a in y = a·x² + b·x + c    

Es soll nun noch untersucht werden, wie sich der Faktor a vor  x²  auf  den  Graphen auswirkt. In Abb. 2  sind    Graphen zu den Funktionen y = x²,  y = 2·x²    und y = 0,5· x²   zu se

Abb. 2

 Wir erkennen anhand der  Abb. 2:

1.) Der Graph zu y = 2·x² ist das Bild der  Normalparabel  bezüglich   einer zentrischen Streckung an Z = Z(0|0) mit m=½.

2.) Der Graph zu y = 0,5·x² ist  da Bild einer Normalparabel bezüglich einer zentrischen Streckung an Z = Z(0|0) mit m=2.

Der Graph   zu   y = a·x²  ist  demnach das  Bild   einer  Normalparabel   bezüglich einer zentrischen Streckung an Z = Z(0|0) mit m = 1/a.

Eine zentrische Streckung mit negativem m ( a < 0) führt zu einer Umkehrung der Parabel (siehe Abb. 3).

 

Abb. 3

 

y = a·x² + b·x + c    kann mit einer quadratischen Ergänzung umgeformt werden in y = a·(x-d)² + e.

Der Graph jeder quadratischen Funktion kann als zentrisch gestreckte und verschobene Normalparabel aufgefasst werden.

 

Beweis:

y = a · x2 + b· x + c     ↔    y = a · [ x2 + (b/a) · x + c/a ]    ↔     y = a · [ x2 + (b/a) · x  + (½ · b/a)2 + c/a - (½ · b/a)2  ]

 ↓

y = a · [ (x + ½ · b/a)2 + c/a – b2/ (4· a2)]   ↔     y = a ·(x + ½ · b/a)2  + c – b2/ (4· a)

 ↓

m = 1/a;        d =   -  ½ · b/a;           e = c – b2/ (4· a)

 

Abb. 4 : Menneken Pis, eine bekannte Brunnenfigur in Brüssel


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