Über den Anstieg der Stromstärke I unter einer Batteriespannung UB in einer Spule mit der Induktivität L
Diee hier skizzierte Versuchsanordnung zeigt zwei Leiterkreise mit gemeinsamer Spannungsquelle. Der regelbare Widerstand im Kreis 2 hat den gleichen ohmschen Widerstand R wie die Spule mit Eisenkern im Kreis 1. Wird der Schalter S geschlossen, dann erreicht das Glühbirnchen im Kreis 1 seine volle Lichtstärke später als das im Kreis 2, welches sofort in voller Stärke strahlt. Der gebremste Stromanstieg im Kreis 1 ist im Diagramm der Abb. 2 dargestellt.
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Abb. 1 |
Abb. 2 |
Erklärung:
Das in der Spule entstehende Magnetfeld induziert im Kreis 1 eine Induktionsspannung Uind, die nach der Lenzschen Regel dem Anwachsen des elektrischen Stromes entgegenwirkt. Die volle Stärke Im = UB / R ist im Kreis 1 erst dann erreicht, wenn das Magnetfeld aufgebaut ist.
Für die im Kreis 1 induzierte Spannung gilt:
Uind ~ dΦ/ dt; Φ ~ I → dΦ/dt ~ dI/dt → Uind ~ dI/dt → Uind / (dI/dt) = Kontante
Nach der Lenzschen Regel handelt es sich um eine negative Konstante, denn Uind wirkt der Stromänderung entgegen. Der Gegenwert dieser Konstanten heißt Induktivität L.
- Uind / (dI/dt) = L → Uind = - L · dI/dt
Die Einheit V·s/A wird Henry (Abkürzung: H) genannt.
Wie ändert sich der Strom nach dem Einschalten ?
Der Stromänderung während eines kleinen Zeitabschnitts wird durch die folgenden Gleichung beschrieben:
U1,2 = L · ΔI/Δt + I · R → ΔI= ( U1,2 – I · R) · Δt / L
U1,2 = konstante Batteriespannung UB
Der Strom erreicht schließlich den Maximalwert Im.
Im = U1,2 / R
ΔI = (Im · R – I · R) · Δt / L ↔ ΔI = (Im – I)·Δt / (L / R)
Für die Stromstärke nach dem Zeitabschnitt Δt gilt demnach:
Inach = Ivor + (Im – Ivor )·Δt / (L / R) → Inach = Ivor + (UB – I · R)·Δt / L
Mit dem nachfolgenden Programm wird die Stromstärke in Abhängigkeit von der Zeit unter der Bedingung (L=1H, R =10 Ohm, UB = 9V, h =0,001 s) dargestellt.
i = i + ( b - i *r)* h / a; t = t+ h; y = i; x = t
i = I, b =UB, r = R, a =L

Abb.3
Einstellungen zum Programm

Abb. 4