Fallbewegung in einer Flüssigkeit
Wir stellen uns eine in Öl fallende Eisenkugel vor (Fallbeginn zum Zeitpunkt t = 0). Der Gewichtskraft m · g wirkt eine der Geschwindigkeit proportionale Reibungskraft FR = k ·v entgegen.. Die Geschwindigkeit wächst solange bis die Gewichtskraft gleich der Reibungskraft ist.
Wie ändert sich die Geschwindigkeit v mit der Zeit ?
FR /v = k (Konstante) → FR = k·v
Für die Beschleunigung a gilt demnach: m· a = m· g – k · v → a = g – k· v/m
Wenn k· v/m den Wert g erreicht, dann verläuft die Bewegung gleichförmig mit der Geschwindigkeit v = g· m/k. In einem Zeitabschnitt Δt =h nimmt die Geschwindigkeit v um a·h zu. Für das vnach h gilt: vnach h = vvor h +a · h. Für den Weg w nach h gilt somit: wnach h = wvor h + v· h
Die Diagramme in der Abb. 1 zeigen die Geschwindigkeit der Kugel und deren Weg in Abhängigkeit von der Zeit. Sie wurden mit dem folgenden Programm erhalten:
k=2; m=1; h=0,01; a=9,81-k/m*c; c=c+a*h; x=x+h; y=c; w=c*h+w; z= m*9,81/k*x; l=x;
c und y stehen für v , w steht für die zurückgelegte Strecke s und x steht für t !
Mit z= m*9,81/k*x; wird ein Weg-Zeit-Diagramm (grün) für eine Bewegung mit konstanter Geschwindigkeit v=g·m/k dargestellt.

Abb.1 Abb.2
Das rote Diagramm ist das v-t-Diagramm (y-t-Diagramm), das blaue das zugehörende s-t-Diagramm (w-t-Diagramm). Hätte die Bewegung mit der Endgeschwindigkeit v = g· m/k begonnen, dann wäre sie gleichförmig nach dem grünen Diagramm (z-t-Diagramm) verlaufen.
Das Verhältnis v/ vEnde = v·k /(m· g) ist ein Wert f der nach dem Beginn der Bewegung von 0 auf 1 ansteigt. Für die Geschwindigkeit v kann v = m·g / k ·f geschrieben werden. Der Term (1 - e – j ·t ) mit einer noch unbekannten Konstanten j kommt als Faktor f in Frage. Je größer j ist, desto schneller wird die Endgeschwindigkeit erreicht. Es ist davon auszugehen, dass eine große Reibungskraft und eine geringe Gewichtskraft in kurzer Zeit zur Endgeschwindigkeit führen.
Vermutung: j = k/m → v = m · g/k · (1- e- (k/m) · t)
Mit der folgenden Zeile wird diese Vermutung bestätigt. Die Diagramme zu y(Geschwindigkeit) und v(Geschwindigkeit) stimmen überein. In der Programmzeile wurde zu c der Wert 0,1 addiert, damit das y-Diagramm neben dem v-Diagramm sichtbar wird.
k=2; m=1; h=0,01; a=9,81-k/m*c; c=c+a*h; x=x+h; y=c+0,1; w=c*h+w; z= m*9,81/k*x; v=m*9,81/k*(1-exp(-k/m*x)); u=x; l=x;
Hätte der Körper schon zu Anfang die Höchstgeschwindigkeit m ·g/k, dann würde für den zurückgelegten Weg s gelten: s = m · (g/k) ·t . Für s gilt jedoch s < m·(g/k)·t. Die mit der senkrechten Strecke in der bei 2 Sekunden in der Abb. 1 angedeutete Differenz d zwischen m·(g/k)·t und dem wahren Weg s wird sich vermutlich nach dem Bewegungsbeginn ähnlich wie die Geschwindigkeit zu einem Maximalwert entwickeln .
Vermutung : d = m · (g/ k) · t – s = r · (1 - e – k · t/m )
Der unbekannte Faktor r muss von m, g und k abhängen und die Einheit eines Weges haben. Vermutlich ist r = m2 / k2 · g , denn m2/k2 · g hat die Einheit eines Weges.
↓
s = m · g/ k · t - m2 / k2 · g · (1 - e – k · t/m )
Zur Prüfung dieser Annahme wird das Grafikprogramm mit „k=2; m=1; h=0,01; a=9,81-k/m*c; c=c+a*h; x=x+h; y=c; w=c*h+w; z=m*9,81/k*x; u=x; v=m*9,81/k*x-m^2/k^2*9,81*(1-exp(-k*x/m))+0,15; l=x;“ gestartet. Dabei wird das ursprüngliche, blaue Weg-Zeit-Diagramm überzeichnet. Dem s der letzten Gleichung entspricht das v in der Programmzeile. In der Programmzeile wurde zu v(Weg) der Wert 0,15 addiert, damit das w-Diagramm(blau) neben dem v-Diagramm (schwarz) sichtbar wird.

Abb. 3
Einstellungen zum Programmablauf

Abb.4