1.7.2 Fallbewegung in einer Flüssigkeit
Wir stellen uns eine in Öl fallende Eisenkugel vor (Fallbeginn zum Zeitpunkt t = 0). Der Gewichtskraft m · g wirkt eine der Geschwindigkeit proportionale Reibungskraft FR = k ·v entgegen.. Die Geschwindigkeit wächst solange bis die Gewichtskraft gleich der Reibungskraft ist.
Wie ändert sich die Geschwindigkeit v mit der Zeit ?
FR /v = k (Konstante) → FR = k·v
Für die Beschleunigung a gilt demnach: m· a = m· g – k · v → a = g – k· v/m
Die Diagramme in der Abb. 1 zur zeitliche Entwicklung der Geschwindigkeit und des zurückgelegten Weges der Kugel wurden mit der folgenden Zeile im Rechenfenster des hier vorhandenen Online-Grafikprogramms erhalten:
k=2; m=1; h=0,01; a=9,81-k/m*c; c=c+a*h; t=t+h; l=x; y=c; s=c*h+s; z= m*9,81/k*t; x=t; w=s;
c= v !

Abb.1
Das rote Diagramm ist das v-t-Diagramm (y-t-Diagramm), das blaue das zugehörende s-t-Diagramm (w-t-Diagramm).
↓
Hätte die Bewegung mit der Endgeschwindigkeit begonnen, dann wäre sie gleichförmig nach dem grau-grünen Diagramm (z-t-Diagramm) verlaufen.
v/ vEnde = v·k /(m· g) steigt mit der Zeit von 0 auf 1, so wie der Term (1 - e – j ·t ).
Möglicherweise gilt für ein bestimmtes j: v·k /(m· g) = (1 - e – j ·t ) → v = m · g/k · (1- e – j ·t).
Je größer j ist, desto schneller wird die Endgeschwindigkeit erreicht. Es ist davon auszugehen, dass eine große Reibungskraft und eine geringe Gewichtskraft in kurzer Zeit zur Endgeschwindigkeit führen.
Vermutung: j = k/m → v = m · g/k · (1- e- (k/m) · t)
Mit der folgenden Zeile wird diese Vermutung bestätigt. Die Diagramme zu y und v(c) stimmen überein.
k=2; m=1; h=0,01; a=9,81-k/m*c; c=c+a*h; t=t+h; l=x; y=c; s=c*h+s; z= m*9,81/k*t; v=m*9,81/k*(1-exp(-k/m*t)); u=t; x=t; w=s;
Hätte der Körper schon zu Anfang die Höchstgeschwindigkeit m ·g/k, dann wäre s = m · (g/k) ·t . Für s gilt jedoch s < m·(g/k)·t. Die Differenz d zwischen m·(g/k)·t und dem wahren Weg s (siehe Abb. 1) wird sich vermutlich nach dem Bewegungsbeginn ähnlich wie die Geschwindigkeit zu einem Maximalwert entwickeln .
Vermutung : m · (g/ k) · t – s = r · (1 - e – k · t/m )
Der unbekannte Faktor r muss von m, g und k abhängen und die Einheit eines Weges haben. Vermutlich ist r = m2 / k2 · g , denn m2/k2 · g hat die Einheit eines Weges.
→ s = m · g/ k · t - m2 / k2 · g · (1 - e – k · t/m )
Zur Prüfung dieser Annahme wird das Grafikprogramm mit „k=2; m=1; h=0,01; a=9,81-k/m*c; c=c+a*h; t=t+h; l=t; y=c; s=c*h+s; z=m*9,81/k*t; v=m*9,81/k*t-m^2/k^2*9,81*(1-exp(-k*t/m)); u=t; w=s;x=t;“ gestartet. Dabei wird das ursprüngliche, blaue Weg-Zeit-Diagramm schwarz überzeichnet.