1.5
Über die exponentielle Abnahme physikalischer Größen
Nach den Ausführungen des letzten Kapitels sind Exponentialfunktionen mit bc·x (b>1und c<0 oder b<1 und c>0) streng monoton fallend. Es gibt viele physikalische Größen, die nach einer Exponentialfunktion abnehmen.
Als Beispiele sollen genannt werden:
1. die Zahl radioaktiver Atome innerhalb eines radioaktiven Präparates,
2. die Temperaturdifferenz zwischen einem abkühlenden Körper und seiner Umgebung,
3. die Schwingungsweite einer abklingenden Stimmgabel und
4. der Wasserstand auslaufenden Wassers in einem Gefäß mit textilem Boden.
Das 4. Beispiel soll hier ausführlich behandelt werden.
Wasser fließt aus einem zylindrischen Gefäß mit textilem Boden (siehe Abb. 1).

Abb. 1
Die Ausflussgeschwindigkeit des Wassers ist der Gewichtskraft des im Gefäß vorhandenen Wassers proportional. Somit gilt für die Wassermenge Δm, welche in einem kleinen Zeitabschnitt Δt ausfließt:
Δm ~ m · g · Δt → Δm ~ m ·Δt → Δm/(m·Δt) = Konstante = k → Δm = k · m ·Δt
Mit der Programmzeile k=0,2; h=0,01; m=m-k * m *h; t=t+h; y=m; x=t in sim.html kann der Wasserstand im Gefäß in Abhängigkeit von der Zeit dargstellt werden (siehe Abb.2). h steht für Δt. Im Diagramm der Abb.2 ist m =200g als Anfangswert erkennbar.

Abb. 2
An dem Diagramm fällt auf, dass innerhalb einer Zeit T = 3,48s (Halbwertszeit) eine Halbierung der vorhandenen Wassermenge stattfindet.
Dies lässt folgenden Schluss zu: m = m0 · (1/2)t/T ; m0 = 200g, T = 3,48 s
(1/2)t/T stimmt mit ek· t überein.