Das Foucaultpendel zeigt an, dass sich der Haken H, an dem das Pendel schwingt, mit der Winkelgeschwindigkeit ωB = ωA · sin(φ) dreht . ωA ist die Winkelgeschwindigkeit der Drehung um die Erdachse, φ ist der Breitengrad von H.
Die Drehung von H soll nun verständlich gemacht werden. In Abb. 1 ist eine Drehung der Erde um einen sehr kleinen Winkel α in einem sehr kurzen Zeitabschnitt Δt dargestellt. A ist die Erdachse. Hierbei gelangt ein Punkt P auf der Erdoberfläche von einem Ort 1 zu einem Ort 2 . Die Drehung ist durch die Achse A und die Orte 1 und 2 eindeutig bestimmt.
Eine kleine Drehung von 1 nach 2 um A kann auch durch zwei Drehungen um die Achsen B und C verwirklicht werden (siehe Abb. 1). Zunächst wird P mit einer Drehung um die Achse B von 1 nach 3 und dann mit einer Drehung um die Achse C von 3 nach 2 gebracht. β beschreibt die Drehung um B und γ die um C. Die zu den Winkeln gehörenden Kreisbögen bilden ein Kreisbogendreieck, welches bei sehr kleinen Winkeln wie ein normales Dreieck behandelt werden kann.
Abb. 1
Es ist zu sehen: β / α = sin (φ) → β = α ·sin (φ)
φ : Breitengrad von H
Das Ergebnis einer Drehung um A ist wie das zweier Drehungen um B und C. Die Drehung um C hat keinen Einfluss auf die Drehung des Hakens H in Bezug auf die Schwingungsebene des Pendels. Der Haken dreht sich nach β = α ·sin (φ) mit der Winkelgeschwindigkeit β/ Δt = ωB = ωA· sin(φ). Ein am Haken stehender Beobachter, der sich mit dem Haken dreht, sieht die Schwingungsebene in einer Drehung nach ωB = ωA · sin(φ) .